Nachteile von virtu­ellen 3D- und Video­be­sich­ti­gungen   

Welche Nachteile haben Video- und 3D-Besichtigungen für Verkäufer von Immobilien
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Moderne Techno­logien zur Präsen­tation von Immobilien erfreuen sich heutzutage zuneh­mender Beliebtheit. So werden zum Verkauf stehende Objekte häufig mittels Video- und 3D-Besich­ti­gungen aufmerk­sam­keits­stark im Internet und auf Social Media beworben. 

In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Nachteile, die mit einer derar­tigen virtu­ellen Präsen­tation Ihrer Immobilie verbunden sind. Erfahren Sie, weshalb wir diese Art der Objekt­prä­sen­tation nur in Ausnah­me­fällen empfehlen und wieso unsere Makler Ihnen als Eigen­tümer meist sogar davon abraten. 

Kontaktlose Immobi­li­en­be­sich­tigung seit Covid-19 

Die kontaktlose Besich­tigung von Immobilien mittels Video- und 3D-Touren hat spätestens seit der Corona-Pandemie, vor allem ab dem Jahr 2020, einen massiven Aufschwung erlebt und ist heutzutage fixer Bestandteil im Leistungs­port­folio vieler Makler­büros. Die Vorteile sowohl für Kaufin­ter­es­senten als auch für Makler liegen auf der Hand: Während Inter­es­senten die angebotene Immobilie mittels virtu­eller 3D-Tour oder Videorundgang bequem von ihrer Couch aus besich­tigen können, ersparen sich die Makler eventuell zeitauf­wändige Anfahrten und den physi­schen Besich­ti­gungs­termin vor Ort. Eine Win-Win-Situation für beide – aber leider nicht für den Verkäufer. 

Obwohl sich Eigen­tümer auf der Suche nach einem geeig­neten Makler im Internet häufig von profes­sionell bearbei­teten Video- und 3D-Objekt­prä­sen­ta­tionen beein­drucken lassen, birgt diese Art der Präsen­tation ihrer Immobilie bei näherer Betrachtung doch erheb­liche Nachteile für die Vermarktung. Im Folgenden erfahren Sie die fünf größten Nachteile von Video- und 3D-Besich­ti­gungen für Eigen­tümer. 

  1. Nachteil: Verlust der Kontrolle über die Immobi­li­en­prä­sen­tation 
    Eine der größten Heraus­for­de­rungen bei der Nutzung von Video- und 3D-Besich­ti­gungen ist die Kontrolle über die Art und Weise, wie die Immobilie präsen­tiert und wahrge­nommen wird. Bei einer physi­schen Besich­tigung kann ein profes­sio­neller Makler gezielt auf die Highlights des Objekts hinweisen und allfällige Einwände im persön­lichen Dialog entkräften bezie­hungs­weise Lösungs­vor­schläge aufzeigen. Bei virtu­ellen Besich­ti­gungen erkundet der Inter­essent die Immobilie hingegen eigen­ständig. Negativen Aspekten – die in dem Fall nicht gleich entkräftet werden können – wird dabei eine höhere Aufmerk­samkeit geschenkt als es bei einer Vor-Ort Besich­tigung der Fall wäre. So springen poten­zielle Käufer bereits vorzeitig ab, noch ehe sie das Objekt persönlich besichtigt haben.  
  2. Nachteil: Erhöhtes Risiko von Missver­ständ­nissen 
    Virtuelle Besich­ti­gungen führen häufig dazu, dass Inter­es­senten falsche Erwar­tungen entwi­ckeln. Videos und 3D-Touren geben oft nicht alle Aspekte einer Immobilie detail­getreu wieder. Beispiels­weise können Raumgrößen durch bestimmte Kamera­ein­stel­lungen verzerrt wirken oder Farben und Licht­ver­hält­nisse in der virtu­ellen Darstellung anders erscheinen als in der Realität. Dies führt oft zu der vorschnellen Entscheidung, sich doch nicht weiter für die Immobilie zu inter­es­sieren und daher keine Kaufan­frage zu stellen. Und auch das Gegenteil ist oft der Fall: Bei der virtu­ellen Besich­tigung entwi­ckeln Kaufin­ter­es­senten manchmal eine sehr hohe Erwar­tungs­haltung, bei der physi­schen Besich­tigung macht sich dann oft Ernüch­terung breit – und aus der negativen Emotion heraus entscheidet man sich daraufhin überhastet gegen die Immobilie.
     
  3. Nachteil: Keine emotionale Bindung 
    Ein Immobi­li­enkauf ist so gut wie immer eine emotionale Angele­genheit. Bei einer Vor-Ort Besich­tigung geht der profes­sio­nelle Makler gezielt auf die Bedürf­nisse und Wünsche des poten­zi­ellen Käufers ein. Diese Wertschätzung bestätigt den Kaufin­ter­es­senten in seinem Gefühl, dass die angebotene Immobilie das gesuchte Objekt seiner Wahl ist.  
    Virtuelle Besich­ti­gungen bewirken als ‘Teaser’ in Social Media und im Internet rasche Aufmerk­samkeit und werden daher häufig angeklickt. Das Interesse ebbt jedoch schnell wieder ab. Eine emotionale Bindung wird, falls überhaupt, nur kurzzeitig aufgebaut. Dazu fehlen auch die für eine Kaufent­scheidung so wichtigen senso­ri­schen Eindrücke wie Umgebung, Gerüche oder das Raumgefühl. Inter­es­senten, die eigentlich poten­zielle Käufer wären, springen daher nach der virtu­ellen Besich­tigung sehr häufig ab, ohne überhaupt mit dem Makler ins Gespräch gekommen zu sein oder eine Erstan­frage gestellt zu haben. 
  4. Nachteil: Vermin­derte Exklu­si­vität der Immobilie 
    Immobilien, die über Video- und 3D-Besich­ti­gungen präsen­tiert werden, verlieren schnell ihren exklu­siven Charakter. Inter­es­senten können die Immobilie jederzeit und beliebig oft virtuell besich­tigen, was den für eine Kaufent­scheidung oft so wichtigen Eindruck einer seltenen Gelegenheit und Dring­lichkeit reduziert. Bei physi­schen Besich­ti­gungen vor Ort hingegen inves­tieren poten­zielle Käufer bewusst Zeit und Aufwand, um die Immobilie vollum­fänglich kennen­zu­lernen. Sie gehen also in gewisser Weise in Vorleistung, indem sie sich mit dem Objekt ausführlich beschäf­tigen. Dies steigert das Interesse und den wahrge­nommen Wert der Immobilie und erhöht somit die Wahrschein­lichkeit eines Kaufanbots. 
  5. Nachteil Nr. 5: Gefahr von unqua­li­fi­zierten Inter­es­senten 
    Virtuelle Besich­ti­gungen senken die Einstiegs­hürde für poten­zielle Käufer erheblich, da diese die Immobilie bequem von zu Hause aus erkunden können. Dies führt einer­seits zu Sicher­heits- und Daten­schutz­ri­siken infolge detail­lierter Einblicke unbekannter Personen in Ihr Eigentum. Es führt aber anderer­seits auch häufig dazu, dass manche sich die Immobilie zum Zeitver­treib am Wochenende ansehen, ohne ernst­haftes Interesse oder die finan­zi­ellen Mittel für einen Ankauf zu haben. Damit werden nicht nur die Ressourcen aller Betei­ligten verschwendet, sondern auch die Identi­fi­zierung wirklich quali­fi­zierter Kaufin­ter­es­senten erschwert.  

« Unsere Erfahrung aus über 300 erfolg­reichen Vermitt­lungs­ge­schäften ist, dass Immobilien, die mittels profes­sio­neller, anspre­chender und reprä­sen­ta­tiver Fotos beworben werden, eine weitaus höhere Anzahl an quali­fi­zierten Kaufan­fragen erzielen als solche, die mittels 3D- oder Video­be­sich­ti­gungen angeboten werden. »

Dr. Georg Fercher, Geschäfts­führer Belvimo 

Fazit 

Wir raten Eigen­tümern von einer Präsen­tation ihrer Immobilie mittels 3D- oder Video­be­sich­ti­gungen oftmals ab. Die fünf wichtigsten Nachteile bezie­hungs­weise Gründe dafür haben wir im o.a. Artikel beschrieben. Auf einen Punkt gebracht: Bis auf ganz wenige Ausnahmen – wie beispiels­weise sich noch in der Planung oder Errichtung befind­liche Neubau­pro­jekte oder spezielle Luxus­im­mo­bilien – sind virtuelle Touren für den Verkäufer fast immer von Nachteil. Sie reduzieren nicht nur die Anzahl an Anfragen von poten­zi­ellen Kaufin­ter­es­senten, sondern mindern auch deren – für die Kaufent­scheidung so wesent­liche – emotionale Bindung an das jeweilige Objekt. 

Doch welche Art der Präsen­tation eignet sich für Immobilien am besten? Unserer langjäh­rigen Erfahrung nach haben sich hochwertige, vom Fotografen gemachte Bilder am meisten bewährt. Im richtigen Licht und mit Fokus auf die wesent­lichen Eigen­schaften der Immobilie, erregen schöne Fotos das konkrete Interesse der in Frage kommenden Käufer­ziel­gruppe, ohne vorab zu viele Details zu verraten. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Möglichkeit des persön­lichen Dialoges zwischen Kaufin­ter­es­senten und Makler, der bei virtu­ellen Besich­ti­gungen völlig zu kurz kommt und poten­zielle Käufer vorschnell abspringen lässt. Durch das indivi­duelle Ermitteln und Eingehen auf die Bedürf­nisse des Kaufin­ter­es­senten fühlt dieser sich und seine persön­lichen Anliegen verstanden und erhält so das Gefühl, dass die besich­tigte Immobilie – seinen Suchkri­terien entspre­chend – genau die richtige für ihn ist.   

Sie planen einen Verkauf Ihrer Immobilie und möchten sich dazu von einem profes­sio­nellen Makler beraten lassen? Sehr gerne steht Ihnen unser Team öster­reichweit für all Ihre Fragen zur Verfügung. 

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